Zum Inhalt
Zur Navigation

Lange Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität Berlin

FUtureSlam #5 - Heute Wissenschaft von morgen

Im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften an der FU Berlin findet zum 5. Mal ein fachübergreifender "FUtureSlam" statt - Kurzvorträge mit zukunftsrelevanten Themen an zentralem Ort:

Ort: Habelschwerdter Allee 45 (Rost-/Silberlaube) - Hörsaal 1a
Zeit: 21 - 23 Uhr
Format: 10min Vortrag mit freier Wahl der Präsentationsform
Moderation: Prof. Dr. Gerhard de Haan, Leiter Institut Futur (Erziehungswiss. Zukunftsforschung)
Ziel: Fundierte wie originelle Vermittlung zukunftsbezogener Inhalte, (Hypo-)Thesen und Visionen
Motto: Wissenschaft trifft Zukunft

Teilnehmende mit Kurzbeschreibung

21:15-21:30 Uhr: Kollektive Emotionen als Herausforderung pluraler Gesellschaften
Kulturelle Diversität ist nicht erst seit den aktuellen Flüchtlingsbewegungen ein wesentliches Merkmal der deutschen Gesellschaft. Die Herausforderungen, die aus unterschiedlichen Vorstellungen vom guten Leben in sozialen und kulturellen Gruppen resultieren, werden üblicherweise unter den Vorzeichen von Integration, Toleranz und Respekt diskutiert. Prof. von Scheve erläutert, dass diese Herausforderungen nur dann gemeistert werden können, wenn Emotionen und Affekte als Essenzen des sozialen Miteinanders anerkannt werden. Soziale Prozesse sind untrennbar mit vielfach antagonistischen Gefühlslagen von Personen und Gruppen verbunden. So sind es häufig dieselben Gefühle - bspw. Angst, Wut oder Hass -, die einerseits Zusammenhalt und Solidarität, andererseits Ausgrenzung und Isolation stiften. (Prof. Dr. Christian von Scheve, Freie Universität Berlin, Institut für Soziologie und Sonderforschungsbereich Affective Societies)
21:30-21:45 Uhr: Der Einfluss von Biases auf die Zukunftswahrnehmung
Für die Planung zukünftiger Ereignisse glaubt man, eine sichere Einschätzung vornehmen zu können. Doch nicht selten stößt man auf unerwartete Entwicklungen und damit auf große Abweichungen von den vermuteten Erwartungen. Warum ist das so? Bei der Erstellung von Prognosen und der Beurteilung zukünftiger Ereignisse ist man oft unbewusst von eingeprägten Verhaltensmustern bzw. Biases gesteuert, welche Entscheidungen beeinflussen. Nicht selten kommen Biases ins Spiel, wenn die Entscheidung mit großer Unsicherheit oder mangelnder Information verbunden ist, z.B. welche Aktien sollte man auswählen, um eine maximale Rendite zu erzielen? In dem Beitrag wird gezeigt, wie sich Biases identifizieren lassen und wie die angewandte Zukunftsforschung helfen kann, deren Wirkung zu minimieren. (Elena Aminova, Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, wbM Zukunftsforschung)
21:45-22:00 Uhr: Nicht nur für NERDs: Ein frischer Blick auf Geschichte
Historiker gehören zu jener raren Spezies von Forschern, die im Dämmerdunkel staubiger Archive klandestinen Papieren oder seltenen Tierhäuten nachjagen. Treue Begleiter wie Archivare und nicht selten auch Zufälle helfen ihnen dabei, singuläre nationale Ereignisse unter ihr analytisches Brennglas zu zerren und die Öffentlichkeit mit gut fundierten Publikationen zu bespielen. Das Portal CENDARI stößt für diese scheue Gattung eine Tür ins 21. Jahrhundert auf und ermöglicht einen frischen Blick auf die vielgestaltige Welt transnationaler Geschichte. (Dr. Jörg Lehmann, Projekt: Die Affekte der Forscher, FU Berlin / Universität Bern)
22:00-22:15 Uhr: Auf der Suche nach der sozialen Zeit
Auf der Suche nach der sozialen Zeit, die als Koordinatorin gesellschaftlicher Prozesse agiert, geht Sebastian Stagl davon aus, dass Zeit nicht als transzendente Einheit besteht, sondern erst durch Interaktion entsteht. In einer Gesellschaft, deren Systeme entlang unterschiedlicher Funktionen (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft etc.) organisiert sind, sieht dies so aus, dass Zeit von innen heraus aus den jeweils unterschiedlichen Ereignisabfolgen der einzelnen Teilsysteme entsteht, diese aber erst durch Beobachtung von außen durch andere Teilsysteme erfasst werden kann. Damit das soziale System als Gesamtsystem funktioniert, müssen diese unterschiedlichen Ereignisabfolgen der einzelnen Teilsysteme miteinander synchronisiert werden. Doch was geschieht, wenn dies aufgrund allgegenwärtiger Beschleunigungsprozesse quasi unmöglich wird? Halten die funktionalen Grenzen dann noch stand? Und was hat eigentlich die Zukunft damit zu tun? (Sebastian Stagl, Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, wbM Zukunftsforschung)
22:15-22:30 Uhr: The Very Long View - Futurologie vom anderen Ende der Zeitskala
Die Zukunftsforschung befasst sich vorrangig mit brennenden Gegenwartsproblemen. Doch auch ein spekulativer Blick in die ferne Zukunft gestattet Erkenntnisse. Welche prinzipiellen Entwicklungspfade, biologisch-evolutionär, technologisch, gesellschaftlich, sind für die Menschheit vorstellbar? Wo lauern existenzielle Gefahren? Was sagt uns das Schweigen des Universums, die Abwesenheit außerirdischer Superzivilisationen, über unsere eigene Zukunft? (Dr. Karlheinz Steinmüller, wiss. Direktor Z_punkt GmbH, SF-Autor und Lehrender im wbM Zukunftsforschung)
22:30-22:45 Uhr: Social Media-Daten: Nützliches Tool für das Management von Innovationen oder gefährliche Datenkrake?
(Andreas Scheel, Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaften, Management-Department)


Wissenschaftliche Erkenntnisse prägen unser Welt- und Zukunftsbild mit. Wie wir über zukünftige mögliche Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Natur und Technologie (nach- und voraus)denken, beeinflusst wiederum unser Denken und Handeln im Hier und jetzt. In diesem Spannungsverhältnis bietet der FUture Slam - ganz nach dem Motto der Freien Universität „Zukunft von Anfang an“ – die Bühne für wissenschaftliche Erkenntnisse, um zu einer vielfältigen und fachbereichsübergreifenden(!) Debatte über plausible und wünschenswerte Zukünfte beizutragen.

Vergangenheitsbewältiger, Vorwärtsdenker und Visionäre der FU, vereinigt Euch!

(Nachwuchs-)Wissenschaftler und Experten aller Disziplinen sind dazu aufgerufen, Thesen, Hypothesen und Möglichkeiten der eigenen Forschungsarbeit zu zukunftsrelevanten Themen in maximal zehnminütigen Beiträgen zu präsentieren.

Um auf das Siegerpodest zu kommen und die Publikums-Jury zu überzeugen, ist nicht nur ein spannendes Thema, sondern auch Präsentationsgeschick entscheidend. Die Form ist in Wort, Bild oder Performance frei wählbar. Hilfsmittel jeder Art von Power-Point-Präsentation, Requisite bis zu Life-Experiment sind erlaubt. Doch ist eine Art der Erzählung zu finden, bei der der Inhalt auch zu unterhalten vermag!

Wer sich auf das Siegerpodest slammen kann, wird durch eine aus dem Publikum gewählte Jury und Applausometer gewählt. Als Bewerbung gilt ein in der Form ebenfalls frei wählbares „Kurzexposé“, aus dem Titel, Inhalt und Form(at) des Beitrags hervorgehen. Die Beiträge werden vom Organisationsteam des FUture Slams und der Koordinierungsstelle des Masterstudiengangs Zukunftsforschung der FU Berlin ausgewählt.

Mehr Informationen des Instituts Futur zum Salon Futur #11 finden Sie hier.


FUtureSlam 2016
© Freie Universität Berlin | Feedback |
Stand: 26.05.16